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Fundstücke der Woche (6)

Hier sind wieder die Kuriositäten des Webs und unserer Welt zu sehen, gewissermaßen eine Art von „Ende des Internets“. Schocksachen und Schweinskram gibt´s hier nicht, denn nicht alle sind 21 oder älter, und die, die älter sind, könnten vom Anblick mancher Fotos schwer Luft kriegen oder empört sein. Diesmal:

Cultures .. einfach nur ein Spiel ?

Selten habe ich etwas gespielt, was einen so hohen Suchtfaktor besitzt.
Cultures ist ein Spiel in der Kategorie `Die Siedler`. Bei dieser Aufbaustrategie geht es darum sich und sein Volk zu entwickeln, Feinde zu besiegen und so zu Ruhm und Ehren zu gelangen.

Nun sagen viele bestimmt .. ist doch nichts besonderes? Weit gefehlt…

Was das Spiel auszeichnet ist das Micromanagment. Man kann jedem seiner Wikinger eine eigene Arbeit zuweisen und diesen entwickeln. Ein Lehmsammler wird erst Profi-Lehmsammler und dann kann er in eine Töpferei einziehen, falls man das entsprechende Gebäude schon gebaut hat. Alle Berufsgruppen bauen logisch und branchenspezifisch aufeinander auf wie zB auch der Holzfäller welcher später zum Schreiner wird um in der Schreinerei Grösse 4 Schiffe zu bauen.

Aber halt, da ist noch mehr…

Jeder einzelne Wikinger hat auch noch vom SPIELER bestimmbare Eigenschaften. Man kriegt mit der Entwicklung des jeweiligen Wikingers auch Eigenschaftspunkte, die man in Kategorien wie Nahrung, Schlaf, Regligion, etc. verteilen wie man es selber für richtig hält. Somit wird jeder Wikinger für sich selber zum Individuum.

Und dann ist da ist noch mehr:

Natürlich muss man im Spiel auch seine Bevölkerung vermehren. An sich nichts neues, denn das gab es schon? FALSCH! Hier gibt es zwei Geschlechter und jeder Wikinger bekommt einen Namen.
Man kann oder besser gesagt muß seinen Wikinger heiraten lassen, was dann zwei Effekte hat:
Erstens erhöht es die Motivation und Arbeitsmoral und zweitens kann man so auch Kinder machen. Und das ist ganz süß animiert. Man bestimmt, ob man ein Mädchen oder einen Jungen braucht und bald darauf verziehen sich die Eheleute in die ihnen zugeteilte Wohnung (Wohnzelt, Zwei-Familien-Haus, Drei-Familien Haus) und man sieht die Herzchen fliegen. Dann kommt der Storch vorbeigeflogen und bringt das Kind. Leider pufft es dann und der Storch verschwindet in einer kleinen Wolke 🙂

Insgesamt gibt es über 30 verschiedene Berufsgruppen je nach Entwicklungsstand. Man kann Strassen bauen wenn man schnellere Transporte wünscht ,sofern man Träger hat ist das auch gut, aber sonst holen sich die Figuren was sie brauchen oder der Bauarbeiter denkt sich, ich schwatze einfach weiter mit meiner Frau ;), dann sollte man ihn anstubsen und eine Arbeitsstätte zuweisen.

Weiterhin gibt es 3 verschiedene Völker mit denen man Handel und Diplomatie betreiben kann (Eskimos, Mayas und Indianer). Bei vielen Missionen wird man Krieg führen müssen, wofür man 9 verschieden starke Einheiten hat nämlich Bogenschützen, Speerträger und Schwertkämpfer jeweils Entwicklungsstufe 1 bis 3. Ein lustiges Sternchen über dem Kopf zeigt dann die Erfahrung des „Kriegers“. Insgesamt sind bis zu 38 Häuser zu bauen, die dann alle Kategorien und Entwicklungsstufen abdecken.

Von der Grafik her ist das Spiel wahnsinnig süß gezeichnet und sieht auch witzig aus. Jeder einzelne Wikinger ist steuerbar und vorbestimmbar vom Spieler, was für meine Begriffe ein großes Plus ist. Das einzige Minus ist, daß manchmal die Übersicht ein wenig leidet, doch das ist in Spielen dieses Genres ein bekanntes Problem. Die Musik ist leise und säuselnd und bildet hier meiner Meinung nach keinen Nervfaktor, wie man es auch schon bei anderen Produkten erlebt hat.
Besonders zu erwähnen ist hier auch das viele kleine aber feine Sachen erst zu sehen und zu hören sind wenn man an die Wikinger heran zoomt. Der Fischer hat zum Beispiel die Angewohnheit ein Liedchen zu summen aber ab und zu auch etwas entweichen zu lassen. 🙂 Um in den Genuss dieser Geräuschkulisse zu kommen sollte er möglichst alleine sein (er hat halt Anstand :D) und die Boxen sollte man ein wenig lauter stellen.

Dieses Spiel braucht keinen Highendcomputer sondern ist mit ganz wenig Power zufrieden. Ein P II ab 266 MHz und 64 MB RAM reicht für diesen knuffige Spiel aus, wobei aber vom Hersteller ein Pentium mit 400 MHz oder schneller empfohlen wird .. das dürfte heutzutage kein Problem darstellen oder ?

Nun zu den Versionen dieses Spieles in der Reihenfolge der Publikation :

Cultures: Die Entdeckung Vinlands (2000)
Cultures: Die Rache des Regengottes (2001)
Cultures Gold

Cultures 2: Die Tore Asgards (2002)
Geschichten aus der Cultures-Welt (2002)
Reise nach Nordland (2002)
Das Achte Weltwunder (2003)
Cultures: Die Abenteuerbox (2003)
Cultures: Die Saga (2003)

Zu empfehlen sind meiner Meinung nach Cultures Gold und Cultures: Die Saga .. dieses ergibt dann ein wunderbares Komplettpaket.

Nun fragt ihr euch bestimmt .. wieso diesmal nur etwas über ein Spiel ?

Dieses Spiel wird von keinem Hersteller mehr verkauft und sollte schon längst wieder in Vergessenheit geraten sein, aber hier denkt man vollkommen falsch. Um dieses Spiel hat sich eine Community entwickelt, welche meiner Meinung nach eine Erwähnung hier verdient hat. Die Besonderheit dieser Community besteht darin das es reinweg um Spieler und um ambitionierte Hobbyentwickler handelt und es sich hierbei nicht im geringsten um finanzielle Aspekte dreht ..  eine kleine Gruppe von Leuten reicht aus um eine kritische Masse zu erreichen wenn es mal nicht ums Geld geht …

Zu finden ist diese Community mit sehr vielen Downloads und einem Forum und .. und .. und hier :

und das neueste Projekt „Zu Hause in Cultureshausen“ hier

Fazit : Totgeglaubte leben manchmal ganz lange und nun lasst uns mit unserem Helden Bjarni und dem Minidrachen Norbert die Welt retten … habt Spass beim Spielen und verfallt nicht der Sucht 😉

Euer Woxi